Der Guppy, auch Millionenfisch genannt, ist zweifelsohne der einer der bekanntesten und beliebtesten Aquarienfische überhaupt. Für viel Aquarianer war und ist die Guppy Haltung der unkomplizierte Einstieg in ein faszinierendes Hobby und oft bleibt für den Guppy ein besonderer Platz in ihren Herzen.
Guppys sind in zahlreichen farbenfrohen Zuchtformen erhältlich, von bunten und auffälligen Schleierformen bis hin zu fast bescheiden gefärbten zierlichen Exemplaren.
Mit ihrer quirligen Art bringen Guppys viel Leben ins Aquarium und laden zum stundenlangen Beobachten ein. Nicht zuletzt die enorme Vermehrungsfreude der lebendgebährenden Zahnkarpfen sorgt dabei für spannende Einblicke.
Der Guppy ist relativ pflegeleicht und vermag kleinere Anfängerfehler gut wegzustecken. Wenn du Mit der Guppy Haltung liebäugelst, solltest Du dennoch die Ansprüche des Guppys ernst nehmen, damit der kleine Zierfisch sein maximales Alter von bis zu 5 Jahren gesund erreichen kann.
Der Guppy und seine Haltung
Erfolgreicher Exot weltweit
Der Guppy Poecilia reticulata ist in freier Natur ursprünglich im Norden Südamerikas und im karibischen Raum zu finden. Hier besiedelt er küstennahe Süßgewässer.
Er wurde zur Bekämpfung von Moskitos ausgesetzt und ist vielfach aus privater Guppy Haltung entlassen worden, sodass der Guppy mittlerweile zahlreiche tropische Gewässer rund um die Welt besiedelt.
Selbst in Deutschland ist er in wärmebegünstigten Gewässern wie Thermalquellen und Kühlwasserabflüssen von Industrieanlagen zu finden. Aufgrund ihrer leuchtenden Farben und der schnellen Vermehrungsrate wurden Guppys bald nach ihrer Entdeckung Ende des 19. Jahrhunderts sowohl in der Aquaristik als auch in der Wissenschaft zum geschätzten Anschauungsobjekt.
Neue Heimat in der Aquaristik
Bis heute ist der Guppy eine der häufigsten Fischarten in der Liebhaberaquaristik. Seite einigen Jahren findet man auch den Endler Guppy in der Haltung. Hierbei handelt es sich um eine erst 1975 entdeckte und 2005 schließlich als eigenständig anerkannte Art mit dem wissenschaftlichen Namen Poecilia wingei.
Sie ist sowohl in der Natur als auch in der Guppy Haltung deutlich seltener zu finden als seine populäre Schwesterart.
Es ist denkbar Guppys zu vergesellschaften oder sie im Artbecken zu pflegen. Heutzutage kannst Du dabei ganz auf professionelle oder private Nachzuchten zurückgreifen, wenn Du Dir die Tiere für die Guppy Haltung oder für die Endler Guppy Haltung zusammenstellen willst.
Es ist nicht mehr notwendig, Wildfänge im heimischen Aquarium zu halten.
Das richtige Heim
Lange Zeit wurde dem Guppy nachgesagt, auch in der kleinsten Pfütze zurechtzukommen. Mit der sich in den letzten Jahren ändernden Einstellung zum Tier, die nicht nur das Überleben, sondern auch das Wohlergehen der Fische im Blick hat, ist dieser Aussage nicht mehr vorbehaltlos zuzustimmen.
Guppys sind zwar mit 3 bis 5 Zentimetern eher klein, aber sehr schwimmfreudig. In einer artgerechten Haltung für den Guppy zollst Du seinem Bewegungsdrang in einem Aquarium Rechnung, dessen längste Kante 100 bis 120 Zentimeter nicht unterschreitet.
Für die Endler Guppy Haltung kommen grundsätzlich auch etwas kleinere Becken infrage, da diese Art insgesamt etwas kleiner bleibt. Runde Aquarien, wie das früher beliebte Goldfischglas, sind heute übrigens generell abzulehnen.
In dem kantenlosen Gefäß spielt der Orientierungssinn über das Seitenlinienorgan der Fische verrückt und setzt sie übermäßigem Stress aus. Auch fehlende Versteckmöglichkeiten machen sie eher schreckhaft und nervös, sodass sie ihr umfangreiches Verhaltensrepertoire nicht zeigen können.
Mit der richtigen Einrichtung wird es wohnlich
Schwimmraum und Deckung sind gleichermaßen wichtig
Guppys sind eher Oberflächenbewohner, und benötigen vor allem im oberen Beckenbereich ausreichend freien Schwimmraum. Gleichzeitig ist es für die artgerechte Guppy Haltung unerlässlich, dass Du auch dicht bepflanzte Zonen im Becken einplanst.
Diese kannst Du idealerweise so anlegen, dass die Beckenrückwand und die Seitenwände üppig bewachsene Rückzugszonen bilden.
An der vorderen Scheibe schaffst Du dadurch den erforderlichen Schwimmraum und ermöglichst so optimale Beobachtungsbedingungen. Auch Schwimmpflanzen nimmt der Guppy gerne als Versteck an.
Ein gutes Wasserfiltersystem statt viel Schnickschnack
Ein Bodengrund ist für die Guppy Haltung an sich nicht zwingend nötig, erweist sich aber als dekorativ und bildet das Substrat für die Bepflanzung. Ideal ist es, wenn Du Dich für feinen Kies oder Quarzsand entscheidest.
Auch sonstige Dekoration ist in der Guppy Haltung vornehmlich für das Auge des Betrachters bestimmt, da Guppys darauf wenig Wert legen.
Wenn Du aber Wurzeln, Höhlen oder andere Einrichtungsgegenstände ins Aquarium einbringen willst, stellt dies für den Guppy kein Problem dar. Für die Reinigung des Wassers darf in der Haltung des Guppy auch eine geeignete Filteranlage nicht fehlen.
Diese sollte keine zu starke Strömung produzieren. Als besonders aufwandsarm und kostengünstig erweist sich ein Hamburger Mattenfilter, für den lediglich eine Strömungspumpe und Schaumstoff nötig ist.
Zahlreiche leicht verständliche Bauanleitungen findest Du dazu im Netz. Einmal eingelaufen benötigt dieser Filter in einem angemessen besetzten Becken kaum Pflege.
Keine ausgefallenen Wasserwerte notwendig
Eher hart und mollig warm
Guppys sind gegenüber den Wasserwerten ziemlich tolerant. Sie ertragen mittelharte bis sehr harte Werte von 15 bis 30 dH°. Das Wasser sollte neutral bis leicht alkalisch sein bei einem pH-Wert um 7,5.
Bei der erfolgreichen Guppy Haltung ist die Temperatur ein entscheidender Faktor. Guppys sind tropische Zierfische, entsprechend sollte das Wasser nicht zu kalt sein.
Gut vertragen werden Werte zwischen 22 und 28 Grad Celsius mit einem Optimalwert um 25 Grad Celsius. Die Temperatur kannst Du mit einer geeigneten Standortwahl und mit einem Heizstab regulieren.
Generell solltest Du beim etwa zweiwöchigen Wasserwechsel darauf achten, dass sich die beschriebenen Werte nicht zu sprunghaft ändern, denn das setzt dem Wohlbefinden des Guppys zu.
Das Salz in der Suppe
In der Haltung des Guppy darf auch etwas Salz ins Spiel kommen, denn die Art mag leicht brackige Verhältnisse. Etwa ein Teelöffel Kochsalz auf 10 Liter Wasser erweisen sich als gesundheitsfördernd.
Du solltest den Salzgehalt des Aquarienwassers aber nur sehr behutsam steigern, damit sich die meist aus Süßwasser stammenden Tiere langsam daran anpassen können.
Auch sollte bei der Bepflanzung und Vergesellschaftung darauf geachtet werden, dass nicht alle Wasserbewohner Brackwasser ertragen. Die Ansprüche an die Endler Guppy Haltung sind mit den oben beschriebenen Rahmenbedingungen vergleichbar.
Bei der Endler Guppy Haltung darf die Temperatur jedoch etwas tiefer, ab etwa 18 Grad Celsius, angesiedelt werden.
Pflanzliche Basis und tierische Leckerbissen
Die Ernährungsansprüche in der Guppy Haltung und der Endler Guppy Haltung sind identisch. Guppys sind Allesfresser, sollten aber hauptsächlich pflanzlich ernährt werden.
Für die artgerechte Guppy Haltung dienen pflanzlichen Fischflocken als Ernährungsbasis. Auch überkochten Salat, weiches Obst oder Spinat nehmen sie gerne an. Da Guppys auch gerne Algen abweiden, stellt ein bealgter Stein ein besonderer Leckerbissen dar.
Diesen kannst Du in einem Glas auf dem Fensterbrett heranziehen, falls sich im Aquarium selbst nicht ausreichend Algenwachstum einstellt.
Hin und wider kannst Du deine Guppys auch mit tierischen Proteinen in Form von lebenden oder gefrorenen Mückenlarven verwöhnen. Dies sollte jedoch nicht zu oft geschehen, da sie die Qualität des Wassers negativ beeinflussen.
Einzehaltung, Artbecken oder Gesellschaftsbecken?
Niemals ohne Artgenossen!
Es ist problemlos möglich, Guppys zu vergesellschaften, doch in erster Linie dürfen Artgenossen nicht fehlen. Der Guppy ist ein Schwarmfisch und sollte nie alleine gehalten werden.
Mindesten 5 Guppys solltest Du gemeinsam in deinem Becken halten. Damit die paarungsfreudigen Männchen die Weibchen nicht zu stark bedrängen, solltest Du dabei darauf achten, dass ein Männchen stets mehrere Weibchen zur Verfügung hat.
Die Vermehrungsfreudigkeit des Guppy kannst Du bei der Wahl der richtigen Gruppengröße mit berücksichtigen. Vermutlich wird sich bald Nachwuchs einstellen, der ebenfalls einen Platz im Aquarium benötigt.
Vergesellschaftung auch mit anderen Arten möglich
Wenn Du Deine Guppys vergesellschaften willst, solltest Du Dich genau mit den Bedürfnissen anderer Arten auseinandersetzen, um sicher zu stellen, dass deine Haltungsbedingungen auch für die Aquarienpartner passen.
Grundsätzlich ist es besser, nicht zu aktive Schwimmer ins Aquarium zu setzen, welche die Guppys verschrecken könnten.
Auch Fische, welche gerne an Flossen zupfen sind keine geeigneten Partner, da sie die langen Flossen der Guppys anknabbern können.
Da Guppys einen hohen Stoffwechsel haben und viel Fressen und ausscheiden, ist eine Vergesellschaftung mit am Boden fressenden Arten ideal, welche die unverwerteten Reste auflesen. Hierzu gehören verschieden Panzerwelsartige.
Wenn Du auf einen Fischbesatz neben den Guppys ganz verzichten willst, kannst Du auch den Einsatz von Turmdeckelschnecken in Erwägung ziehen.
Sie durchpflügen den Boden nach organischen Materialien und tragen damit zur Wasserqualität bei. Sowohl bei einem Besatz mit Welsen als auch mit Turmdeckelschnecken solltest Du unbedingt auf Quarzsand als Bodengrund zurückgreifen, da Kies die Barteln der gründelnden Welse und die Gehäuse der Schnecken schädigen kann.
Ist die Guppy Haltung etwas für Dich?
Wenn Du Dich schon immer für die Aquaristik interessiert hast, aber zunächst einen unkomplizierten Einstieg in die Thematik suchst, ist die Guppy Haltung ein guter Start.
Guppys sind nicht nur vergleichsweise pflegeleicht und robust, sondern mit ihrer Farben- und Formenvielfalt auch hübsch anzusehen und und zeigen ein spannendes Verhalten, dem man stundenlang zuschauen kann.
An die Haltung hat der Guppy nur wenige, leicht umzusetzende Ansprüche. In einem Becken, welches ausreichend Schwimmraum und zugleich gut bepflanzte Zonen bietet, fühlt sich der Guppy wohl, wenn für die Guppy Haltung die Temperatur und die Wasserwerte stimmen.
Wenn Du etwas Besonderes unter den Guppys suchst, kommt vielleicht die seltenere Endler Guppy Haltung für Dich in Frage, welche ähnlich unkompliziert aber auch in kleineren Becken umzusetzen ist.
Für beide Arten kannst Du ohne großen Aufwand sehenswerte, grüne Minibiotope zaubern, welche einen zentralen Blickfang in der Wohnung darstellen.
2 thoughts on “Was Du alles über die Guppy Haltung wissen musst”