Meerschweinchen Futter: So gestaltest Du die Nahrung artgerecht

In freier Wildbahn ernähren sich Meerschweinchen fast ausschließlich von frischem Grünfutter Aber wie kannst Du Dein Meerschweinchen im Haus artgerecht ernähren?

Heu und Trockenfutter sind nicht gut für die Tiere. Sie bekommen innerhalb weniger Stunden Verdauungsstörungen. Wie sieht der perfekte Meerschweinchen Futter Mix für Zuhause aus?

Meerschweinchen Futter: Das ist zu beachten

Meerschweinchen Futter

Heu ist in jedem Meerschweinchen Gehege, dazu oft auch eine Schale mit Trockenfutter, etwas Wasser und ein Haus für den Rückzug.

Aber wirklich artgerecht ist das nicht: Meerschweinchen Futter sollte immer frisch sein. Denn in der Natur ernähren sich die Tiere auch von Grünfutter und Früchten.

Getrocknete Nahrungsmittel wie Getreide oder Heu stehen eigentlich nicht auf ihrem Speiseplan, und dieses Futter macht Meerschweinchen auf die Dauer krank.

Wie kannst Du Deinem Meerschweinchen Futter anbieten, das es wirklich mag und das außerdem auch noch gesund ist?

Heu darf dem Meerschweinchen als Futter wie auch zum Spielen und für die Hygiene im Gehege immer in unbegrenzten Mengen zur Verfügung stehen.

Allerdings muss das Heu frisch sein, und es darf nur zur Verfügung stehen es darf nicht das einzige Futter für das Meerschweinchen sein. Denn ein Meerschweinchen will Nahrung, die einen gewissen Feuchtigkeitsgehalt hat und außerdem frisch ist.

Frisches Gras und Wildkräuter, Blattgemüse, Wurzel- und Knollengemüse sollten täglich in der Futterschale liegen. Ein- bis zweimal wöchentlich solltet Du Dein Meerschweinchen mit Obst verwöhnen.

Und natürlich muss Dein Meerschweinchen immer ausreichend Wasser in einem sauberen und stabilen Trinknapf vorfinden. Trockenfutter braucht es gar nicht.

Frisches Futter ist wichtig: Meerschweinchen Futter darf aus der Küche kommen

Das klingt erst einmal komisch, wo doch jede Fachhandlung säckeweise Meerschweinchen Futter verkauft. Das Trockenfutter schadet den Tieren aber und darf höchstens gelegentlich als Ergänzung in kleinen Mengen zum normalen Futter angeboten werden. Stattdessen solltest Du einiges immer vorrätig haben:

Frisches Heu

Die Ernährungsgrundlage für Meerschweinchen. Das Heu solltet aus verschiedenen getrockneten Gräsern und Wildkräutern bestehen. Der Rohfaseranteil ist wichtig für die reibungslose Verdauung.

Das Heu muss jeden Tag frisch in den Meerschweinchenkäfig gegeben werden, altes Heu entsorgst Du. Das Heu stellt außerdem den Zahnabrieb sicher. Achte darauf, dass das Heu trocken und dunkel gelagert wird.

Es sollte nicht in Plastiksäcken verkauft werden, weil sich darin schnell Pilzsporen ausbreiten.

Frischfutter

Dein Meerschweinchen sollte zweimal täglich einen großen Berg frisches Grünfutter bekommen. Gräser und Kräuter wie Basilikum, Brennnessel und Dill, Gänseblümchen und Huflattich, aber auch Gurkenkraut und Löwenzahn, Vogelmiere und Sonnenblumen mag Dein Meerschweinchen gerne.

Stehen diese Grünpflanzen im Winter nicht zur Verfügung, kannst Du Deinem Meerschweinchen ausnahmsweise Trockenkräuter geben. Die Trockenkräuter ersetzen das Frischfutter aber nie komplett.

Gemüse

Füttere Gemüse nur langsam an. Gibst Du Deinem Meerschweinchen frischen Salat, entferne immer die äußeren Blätter. Und das mag Dein Meerschweinchen besonders gerne: Blumenkohl, Brokkoli, Chinakohl, Chicorée und Endivien.

Eisbersalat, Fenchel und Gurke. Kartottengrün, Selleriegrün und Spinat. Speisekürbis, Pak Chi und Radiccio. Sellerie und Zucchini. Das meiste Davon isst Du auch gerne. Du kannst Dein Meerschweinchen also ganz einfach mit dem füttern, was Du für Dich in der Küche verarbeitest.

Sehr gesund ist es für Dein Meerschweinchen, wenn die Nahrung täglich mit fünf verschiedenen Sorten Gemüse zusammengestellt wird.

Obst

Der Fruchtzucker im Obst ist für Dein Meerschweinchen nicht so gut. Deshalb sollte Meerschweinchen Futter maximal zweimal wöchentlich Obst als Leckerei enthalten.

Äpfel und Brombeeren sind völlig in Ordnung für Dein Tier, Erdbeeren, Hagebutte, Heidelbeere und Himbeere auch. Dein Meerschweinchen frisst vermutlich auch gerne Johannisbeeren und Wassermelone.

Zweige, Äste und Blätter

Um seine Zähne abzuarbeiten, kann Dein Meerschweinchen mit dem Futter auch die Zweige und Blätter von Apfelbaum und Birnbaum, von Haselnuss, Krische, Linde und Pappel bekommen. Du darfst ihm kleine Äste von Pflaume und Walnuss, Weide und Zwetschge anbieten.

Auch strauchige Pflanzen wie Heidelbeere und Johannisbeere sind geeignet. Brombeerblätter und Himbeerblätter darf das Tier ebenfalls haben. Aber Vorsicht: Diese Ranken haben Dornen.

Ein paar Pflanzen und Früchte darf Dein Meerschweinchen auf keinen Fall fressen

Die meisten in Deutschland heimischen Pflanzen sind für Dein Meerschweinchen völlig ungefährlich. Es gibt aber doch ein paar Früchte und Pflanzen, die Dein Tier nicht haben darf. Und das, obwohl Du sie vielleicht sogar in der Küche verarbeitest.

Meerschweinchen sind eben keine Menschen und reagieren empfindlich auf so manche menschliche Nahrung. Das solltest Du Deinem Meerschweinchen auf keinen Fall geben:

  • Zwiebelgewächse
  • Größere Mengen verschiedener Kohlarten
  • Hülsenfrüchte
  • Kartoffeln
  • Avocado
  • Rhabarber
  • Steinobst aller Art
  • Exotische Obstsorten
  • Zweige, Äste und/oder Laub von der Eibe
  • Zweige, Äste und/oder Laub von der Thuja
  • Zweige, Äste und/oder Laub von der Eiche
  • Heu, das komisch riecht (ist oft ein Hinweis auf Pilzsporen, vor allem Schimmel)

Trockenfutter hat in der Meerschweinchen Nahrung eigentlich nichts zu suchen. Allerdings kann im Winter mit etwas Trockenfutter das spärliche verfügbare Frischfutter ergänzt werden.

Trockenfutter macht Meerschweinchen krank. Wenn Du Dein Tier vom Trockenfutter langsam auf Frischfutter umstellst, kommt das der Gesundheit des Meerschweinchens zugute.

Warum ist die Kombination von Heu und Trockenfutter so schädlich?

Meerschweinchen Futter

Du hast eben erfahren, dass heut für Dein Meerschweinchen als Futter sehr wichtig ist. Warum ist das Heu für Meerschweinchen wichtig, darf aber nicht als Futter ausgiebig genutzt werden?

Meerschweinchen brauchen viel Wasser. Sie können die vielen pflanzlichen Fasern nur gut verdauen, wenn ausreichend Flüssigkeit im Verdauungstrakt vorhanden ist. Wie Trockenfutter entzieht aber auch Heu dem Körper des Meerschweinchens Wasser.

Deshalb solltest Du Deinem Tier zwar immer frisches Heu im Gehege anbieten. Wenn das Meerschweinchen die Kräuter im Heu wegen irgendwelcher Spurenelemente oder als Ballaststoffzufuhr benötigt, wird es sich bedienen.

Aber es sollte nicht auf das Heu alleine angewiesen sein. Viele wichtige Vitamine bekommt Dein Meerschweinchen nämlich nur aus frischem Futter.

Für Trockenfutter sieht die Lage genauso aus. Das Futter nimmt dem Meerschweinchen Flüssigkeit bei der Verdauung. Fütterst Du Trockenfutter, ist ein immer mit frischem Wasser gut gefüllter Napf sehr, sehr wichtig.

Übrigens trinken Meerschweinchen häufiger und mehr Wasser, wenn sie es im Napf angeboten kommen. An die Trinkflasche gehen die Tiere im Vergleich seltener.

Achte darauf, dass der Napf auf einem Stein oder einer Etage steht. Dann bleibt das Wasser länger sauber. Zweimal täglich solltest Du es wenigstens austauschen und nachfüllen.

trinken Meerschweinchen häufiger und mehr Wasser, wenn sie es im Napf angeboten kommen. An die Trinkflasche gehen die Tiere im Vergleich seltener.

Achte darauf, dass der Napf auf einem Stein oder einer Etage steht. Dann bleibt das Wasser länger sauber. Zweimal täglich solltest Du es wenigstens austauschen und nachfüllen.

Braucht Dein Meerschweinchen viel Nahrung?

Ob Dein Meerschweinchen Nahrung in großen Mengen oder eher wenig Futter benötigt, hängt von seinem Alter ab. Auch individuelle Dinge wie Bewegung, Aktivität, Spielangebote, Schlafrhythmus und dergleichen spielen bei der Berechnung der Futtermenge eine Rolle.

Meerschweinchen fressen nicht zu festen Mahlzeiten, wie das bei Hunden oder Katzen der Fall ist. Sei nehmen alle fünfzehn bis zwanzig Minuten rund um die Uhr Futter zu sich. Der Verdauungstrakt Deines Meerschweinchens ist also immer gefordert und bleibt durch die dauerhafte Belastung gesund.

Du solltest Deinem Meerschweinchen daher immer Zugang zu den verschiedenen Futterarten gewähren, damit es wählen kann. Im Gehege sollten Heu und Frischfutter, Gräser und Kräuter, Gemüse und Zweige immer vorhanden sein.

Achte darauf, dass altes Frischfutter nicht im Gehege liegen bleibt. Übrigens kannst Du Dein Meerschweinchen auch draußen auf der Wiese im Freilaufgehege halten.

Das frische Futter für das Meerschweinchen berechnest Du anhand des Körpergewichts. Etwa zehn Prozent seines Gewichts sollte das Meerschweinchen täglich an Frischfutter bekommen.

Das heißt konkret: Wiegt Dein Meerschweinchen rund 1.000 g (also 1 kg), braucht es über den Tag verteilt 100 g Frischfutter. Das ist allerdings das absolute Minimum. Besser ist, wenn Du Deinem Meerschweinchen immer von jeder Sorte Futter so viel anbietest, dass es sich selbst aussuchen kann, worauf es gerade Lust hat. Das wird als Ad Libitum Fütterung bezeichnet.

Meerschweinchen hat vom Züchter Trockenfutter bekommen – wie stellst Du um?

Auf jeden Fall stellst Du nur langsam um. Meerschweinchen sind bei der Nahrung sehr empfindlich. Der Magen ist sensibel. Daher sollten Futterumstellungen langsam und schrittweise stattfinden.

Gib Deinem Meerschweinchen immer nur kleine Portionen Frischfutter, so dass sich der Stoffwechsel daran gewöhnen und auf die neue Art von Futter einstellen kann. Über einen längeren Zeitraum reduzierst Du dafür das Trockenfutter immer mehr. So gelingt die langsame Umstellung.

Wenn Du das Meerschweinchen Futter umstellst, achte darauf, ob Dein Tier die Nahrungsmittel auch verträgt. Bei manchen Nahrungsmitteln treten vielleicht Verdauungsstörungen auf. Diese Gemüse oder Kräuter solltest Du Deinem Meerschweinchen dann nicht mehr anbieten.

Legst Du Dir gerade erst ein Meerschweinchen zu, frage beim Händler oder Züchter nach den Futtergewohnheiten. Willst Du das Futter umstellen, kannst Du Dir für die langsame Übergangszeit ein Fresspaket mitgeben lassen.

Wichtig: Bei der Umstellung von Trockenfutter auf Frischfutter gibst Du Deinem Meerschweinchen jeden Tag etwa einen Esslöffel Trockenfutter weniger. Biete ihm gleichzeitig eine etwas größere Menge an leicht verträglichem Frischfutter an.

Jeden Tag erhöhst Du die Menge an Frischfutter etwas mehr und reduzierst das Trockenfutter je Futtergabe um vielleicht die Hälfte. Du solltest jede Woche nur eine neue Sorte frisches Futter mit dem Meerschweinchen ausprobieren.

Wenn Dein Meerschweinchen die Nahrung gut verträgt, kannst Du eine weitere Sorte Frischfutter dazu nehmen.

Fazit: Das richtige Futter hält Dein Meerschweinchen gesund und fit

Dein Meerschweinchen sollte grundsätzlich Frischfutter von Dir erhalten. Die Tiere benötigen viel Gras und frische Kräuter, fressen täglich gerne verschiedene Sorten Gemüse und schätzen Obst als Leckerei. Frisches Heu sollte immer zur Verfügung stehen.

Biete Deinem Meerschweinchen auch immer ein paar Äste und Zweige mit etwas Laub an, damit es seine Zähne abarbeiten kann. Trockenfutter tut Deinem Tier nicht gut. Ist Dein Meerschweinchen jedoch vom Vorbesitzer an Trockenfutter gewöhnt, solltest Du das Futter nur langsam und behutsam umstellen.

Denn ein ungewohntes Futter kann bei Meerschweinchen Durchfall und andere Verdauungsprobleme auslösen. Die falsche Fütterung, zu schnelle Umstellung, Antibiotika oder Parasitenbefall, bakterielle Infektionen und Stress verursachen oft Durchfall bei den sensiblen Tieren.

Auch Bewegungsmangel und Übergewicht führen dazu.

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1 thought on “Meerschweinchen Futter: So gestaltest Du die Nahrung artgerecht”

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